Der Katzenkratzbaum – Bester Freund der Katze

Schon seit Jahrhunderten halten sich die Menschen Katzen. Für die alten Ägypter waren die Katzen so genannte heilige Tiere und wurden wie ein Gott verehrt – die Fruchtbarkeitsgöttin wurde dort als Katze dargestellt oder hatte zumindest einen Katzenkopf. Als die alten Götter nicht mehr angebetet wurden, erfuhr auch die Katze eine Veränderung in ihrer Behandlung.

Anfangs waren die Katzen sozusagen nur als Mäuse- und Rattenfänger „angestellt“, also um Haus und Hof rein zu halten. Die Katzen bekamen ein Schälchen mit Wasser oder mit Milch hingestellt und damit war es gut – es gab noch keinen Katzenbaum oder ähnliches. Eine intensivere Beschäftigung mit ihnen erfolgte damals nicht, dazu fehlte den Menschen auch die Zeit.

In den vergangenen Jahrzehnten haben die beliebten Stubentiger dann aber immer mehr das Haus und die Menschen erobert und heutzutage sind weder Couch noch Sessel, Bett etc. vor ihnen sicher. Sowohl die ganz normale Hauskatze ohne einen erlesenen Stammbaum wie auch die Edelmiezen haben sich ihren Dosenöffner gut erzogen. Das gilt natürlich auch für Spielzeug und anderweitige Beschäftigung.

Der Kratzbaum: Unverzichtbar für jede Katze

Der Katzenkratzbaum ist ein sehr wichtiger Bestandteil des täglichen Lebens Ihrer Wohnungskatze. Wie das Atmen sind auch das Krallenwetzen und -schärfen wichtig für das Wohlbefinden einer Katze. Draußen im Freien bieten sich einer Katze diesbezüglich viele Möglichkeiten, für das eigene Zuhause sollten die Möglichkeiten auf einen Katzenkratzbaum beschränkt sein. Damit die Hauskatze dem Schärfen Ihrer Krallen mehrmals am Tag nachgehen kann, sollten Sie einen Katzenkratzbaum anschaffen. Was Sie beim Kauf beachten sollten, erfahren Sie hier.

Größe & Stabilität

Es ist sehr wichtig, dass der Katzenkratzbaum eine gewisse Stabilität vorweist, denn wenn eine Katze beim Krallen wetzen ist, dann muss der Katzenkratzbaum schon einiges aushalten. Außer der Stabilität sollte ein Katzenkratzbaum Ihrer Katze auch Platz zum Schlafen und Spielen bieten. Die Katze hat besonders viel Freude, wenn der Katzenkratzbaum auch eine Art Turm als Hochsitz zum Schlafen und Faulenzen bietet. Der ideale Katzenkratzbaum hat ein paar Plattformen zum Springen und Hinlegen, sowie vielleicht integrierte Spielsachen, die Ihrer Wohnungskatze Abwechslung bieten. Ein wesentliches Argument für einen Katzenkratzbaum ist natürlich die mit der Anschaffung verbundene Schonung Ihrer Möbel und Tapeten.

Das Material

Normalerweise sind die Kratzbaum-Pfosten mit Sisal umspannt. Sisal ist ein sehr robustes Naturseil. Dabei ist es wichtig, dass der Sisal möglichst fest umspannt wurde. Ansonsten werden Sie (und die Katze) nicht lange Freude am Kratzbaum haben.

Sisal-Seile sind das Endprodukt der Sisal Agave. Sisal Agaven werden hauptsächlich in Afrika angepflanzt und dort maschinell zu den Sisal Fasern verarbeitet. Es ist ein weiter Weg bis das Sisal der Agave an den Katzen Kratzbäumen verarbeitet wird. Kritisch ist es, wenn das Naturprodukt Sisal mit Kunststofffasern ersetzt wurde. Farbige Umwicklungen bestehen fast immer aus Kunststofffasern. Der Brenntest zeigt dies dann auch sehr deutlich, da der Kunststoff schmilzt. Häufig rutschen Katzen auch am synthetischen Katzenkratzbaum ab, weil das Material zu glatt ist. Zudem kann Kunststoff die Gesundheit der Katze beeinträchtigen.

Katzen haben es übrigens sehr gern, wenn vom Kratzbaum ein zusätzlicher dicker Sisalstrick herunterhängt. Damit spielen Katzen gerne oder lassen sich sogar umherschwingen.

Wie kann ich meine Katze an Kratzbäume gewöhnen?

Häufig finden Katzen Kratzbäume nicht auf Anhieb so toll, wie sie uns erscheinen. Zuerst sollten Sie als Katzenbesitzer der Katze die Kratzbewegung vormachen. Danach nehmen Sie eine Pfote der Katze und machen die Bewegung zusammen mit ihr direkt am Kratzbaum. Diese Erziehungsübung sollte mehrere Tage lang durchgeführt werden. Wenn die Katze danach weiterhin ihre Krallen an der Tapete wetzt, gibt es folgende einfache Tricks:

  • Befestigen Sie einige Katzenspielzeuge am Kratzbaum. Dann merkt die Katze, dass dieser Platz ihr gehört. Mit etwas Glück fangen Katzen dann ganz alleine an, ihre Krallen am Kratzbaum zu wetzen. Das Spielzeug macht Kratzbäume für Katzen attraktiver.
  • Eine kleine Wasserpistole kaufen und die Katze kurz nass spritzen, wenn sie sich wieder an der Tapete oder den Möbeln vergreift. Schnell merken Katzen, dass sie dann nass werden, und bekannterweise mögen Katzen kein Wasser. Wichtig ist, dass Sie die kaputte Tapetenstelle schnell wieder ausbessern, da die Fransen für die Katze sonst zu verführerisch sind. Wichtig ist weiterhin, in diesem Fall nicht den Namen der Katze zu rufen, da Katzen sonst ihren Namen negativ besetzen. Dann wird die Katze vielleicht zukünftig nicht mehr kommen, wenn Sie ihren Namen rufen. Außerdem sollten Sie die Sprühpistole weit weg vom Körper halten, damit die Katze das Wasser nicht so einfach mit Ihnen in Verbindung bringen kann. Sonst kann es sein, dass Katzen das Vertrauen zum Menschen verlieren.
  • Katzenkratzbäume können mit einem Duftöl bzw. mit Katzenminze eingerieben werden, dann gewöhnen sie sich oft schneller an ihren Kratzbaum. Als Duftstoff hat sich neben der Katzenminze auch Baldrian bewährt, da Katzen den Geruch sehr mögen. Baldrian können Sie in jeder Apotheke kaufen. Junge Katzen können Katzenminze am Kratzbaum noch nicht so gut riechen. Daher wirkt dieser Kratzbaum-Trick in der Regel erst bei Katzen ab einem Alter von ca. sechs Monaten.

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